Ein Auszug:
"… Bis heute liegt die zentrale Herausforderung einer nachhaltigen Entwicklung in der Überwindung der Zielkonflikte zwischen Umwelt- und Klimaschutz einerseits und nachholender Entwicklung andererseits. Heute spiegeln sich diese Kernanliegen in den 17 Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 wider. Erschreckend ist, dass die Zielkonflikte bis heute bestehen. Dies wird bei keinem Thema so deutlich wie beim Klimaschutz: Ungelöste Gerechtigkeitsfragen verhindern einen wirkungsvollen Schutz des Klimas, der nur in internationaler Zusammenarbeit zwischen Nord und Süd gelingen kann. ...
Diese (notwendige Kooperation) sollte von der Politik, aber auch von der Wirtschaft, der Zivilgesellschaft und natürlich auch der Wissenschaft getragen sein. ...
Wir haben bei alledem kein Erkenntnisproblem, aber ein Umsetzungsproblem und einen Mangel an Fokussierung auf entscheidende Hebel. …“
Wenn man dies beherzigt, folgt daraus in aller Klarheit: Der deutsche Klimaschutz und damit insbesondere die Energiewende gehören noch einmal auf den Prüfstand!
Nicht nur leisten wir so keinen wirkungsvollen Beitrag zum Klimaschutz. Wir verbrennen außerdem Geld, das wesentlich effizienter eingesetzt werden könnte und dringend an anderer Stelle benötigt wird. Schließlich schmälern wir die Leistungsfähigkeit viel zu vieler Unternehmen, die unter anderen Umständen ganz sicher bereit wären, sich viel mehr als bisher international zu engagieren.
Das vollständige Geleitwort findet sich hier auf den S. 5-7: Link zum Geleitwort
Das gesamte E-Book ist zu finden unter: Link zum E-Book
Übrigens: Die Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima und die Allianz für Entwicklung und Klima in Österreich wurden in 2018 / 2019 gegründet, um all den auf dem Tisch liegenden Erkenntnissen Rechnung zu tragen.
Auch die 2009 aufgegebene Idee eines weltweiten Cap-and-Trade-Systems wäre es wert, wieder auf die Tagesordnung gebracht zu werden.
Prof. Dr. Estelle L.A. Herlyn begleitet als wissenschaftliche Expertin seit Beginn an die Allianz für Entwicklung und Klima. Sie ist Professorin und wissenschaftliche Leiterin des KompetenzCentrums für nachhaltige Entwicklung an der FOM Hochschule für Oekonomie und Management in Düsseldorf. Dort beschäftigt sie sich in Lehre und Forschung unter anderem mit der Verantwortung von Unternehmen für eine nachhaltige Entwicklung. Zudem stellen Fragen zu nachholender Entwicklung und Klimaschutz in globaler Perspektive einen Schwerpunkt ihrer Arbeit dar. Parallel ist sie freiberuflich für das Forschungsinstitut für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung (FAW/n) tätig und verantwortet insbesondere Forschungsvorhaben, die in Kooperation mit Politik und Wirtschaft bearbeitet werden. Sie ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome und stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende des Senatsinstituts für gemeinwohlorientierte Politik.
Fotocredit: UNIDO & Prof. Herlyn